Ausgabe 38
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...er konnte es nicht glauben. Vor ihm lag eine Burg, so wie
man ihm immer die Burg des guten Königs beschrieben hatte. Sollte es wirklich
wahr sein, dass er ihn nach so langer Zeit gefunden hatte? Die Zugbrücke war
heruntergelassen und die Burg stand einladend offen. Ob die Burg auch für ihn
offen stand?
Er dachte nicht mehr weiter nach, sondern rannte mit neuer
Kraft los. Egal ob der König ihn hineinlassen würde oder nicht, es war seine
letzte Rettung. Bereits jetzt hörte er das Schnauben der Pferde und das
Klick-Klack der Stiefel der Ritter, die ihn verfolgten. Doch er drehte sich
nicht mehr um, seine Augen waren fest auf die Burg gerichtet.
Mit seiner letzten Kraft erreichte er die Zugbrücke und
taumelte darüber. Er merkte, wie ihn jemand unter die Arme griff, ihn stützte
und in den Burghof führte. Dann hörte er das Rasseln der Zugbrücke, wie sie
hochgezogen wurde und die Schreie seiner Feinde, die schimpften. Er hatte es
wirklich geschafft. Von dem kommenden Kampf bekam er nichts mit, zu schwach und
müde war er, aber er brauchte ja nicht zu kämpfen. Das machten die anderen
für ihn und mit dem Wissen in Sicherheit zu sein, konnte er auch endlich
ausruhen und schlafen. Als er wach wurde, war der Feind besiegt und der König bot ihm an, in seiner
Burg mitzuarbeiten, was er mit großer Freude annahm. Nun hatte er einen neuen
guten Herrn.
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