Ausgabe 33
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.....doch genau vor ihr blieb er stehen. "Guter Mann, wie viel kostet diese
Sklavin und wie heißt sie?", rief der Herr ihrem Sklavenhalter zu. "Sie heißt
Mary und kostet 50 Silberstücke." Mary hätte weinen können, da interessierte
sich endlich mal einer für sie und dann wurde so ein unmöglich hoher Preis
verlangt. "Warum ist sie so teuer?", wollte der Herr wissen. "Sie ist seit
fünf Jahren hier und ich habe sie ernährt. Wie ihr wißt, wird dieses Geld auf
den Kaufpreis drauf geschlagen." Mary wußte gar nicht, was sie sagen sollte,
als der Herr die Münzen zahlte...
Nach einer langen Fahrt im Pferdewagen, fuhren sie auf ein großes Gelände.
Sofort waren sie von Dienerinnen umringt. "Das ist Mary!", sagte der Herr und
verschwand im Haus. Mary wurde in ein Bad gebracht, wo sie sich waschen konnte
und bekam neue Kleider.
Als sie fertig war, brachte man sie zu dem Herrn. "Wen haben wir denn da, du
siehst ja ganz verändert aus!", freute er sich, dann streckte er ihr ein Stück
Papier entgegen. "Was ist das?", fragte Mary, die weder lesen noch schreiben
konnte. "Dein Entlassungspapier, du bist frei!" "Frei, ja aber..." Der Herr
lachte und ging zur Tür. "Laß es dir von den anderen erklären." Eine Dienerin
sagte: "Mary, unser Herr ist ein sehr lieber Mensch. Er sieht es nicht gern,
wenn Menschen leiden und jeder Diener, der hier ist, kam so wie du zu ihm. Er
bezahlte den Preis und gab uns dann die Möglichkeit zu gehen." "Und warum seid
ihr nicht gegangen?", fragte Mary sie erstaunt. "Was meinst du, wo könnte es
besser sein, als bei diesem Herrn? Er behandelt uns nicht wie Sklaven, sondern
wir gehören zu seiner Familie." "Oh", sagte Mary, "und wenn ich ihn frage, ob
ich hier bleiben darf, nimmt er mich auch in seine Familie auf?" "Ja, er freut
sich sogar darüber!" "Dann möchte ich auch hier bleiben!" Tage später sah man
Mary mit den Kindern ihres Herrn, sie erzählte ihnen Geschichten und strahlte,
sie hatte ihre Familie gefunden.
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