Ausgabe 29

Friedensstifter        

Was bisher geschah: Bernd hatte Matthias Drachen kaputt gemacht und sich beim Davonlaufen in den Wald schwer verletzt. Als er betete, obwohl er nie an Gott glaubte, hörte durch Zufall Matthias mit, zuerst wollte er ihn liegen lassen, doch dann holte er den Notarzt. Abends im Bett überlegte er lange, bis er einen Entschluß faßte und am nächsten Tag zusammen mit seinem Freund Mark in das Krankenhaus zu Bernd ging.

Matthias sprudelte gleich los, als sie zur Tür hereinkamen.„Bernd, hast du Lust die Wochenenden zu mir zu kommen? Du bist doch immer allein. Meine Eltern würden sich freuen und im Heim haben sie auch nichts dagegen. Was ist, schlag ein!"

Bernd wußte gar nicht, was er sagen sollte, ihm schoß der kaputte Drachen durch den Kopf. „Wenn du wüßtest!" murmelte er. Doch Matthias hatte es verstanden. „Ich weiß, daß du den Drachen kaputt gemacht hast, ich habe gehört wie du im Wald gebetet hast." Bernd schaute ihn erschrocken und erstaunt zugleich an: „Und da machst du mir so ein Angebot?" Matthias war ehrlich. „Zuerst war ich echt sauer auf dich, aber dann habe ich mir überlegt, daß Jesus mir so viele Dinge vergeben hat und mich so liebt, wie könnte ich dir da nicht vergeben." Bernds Augen füllten sich mit Tränen. „Meinst du, er liebt auch mich?" „Klar," sagte Mark. „Möchtest du denn, daß Jesus dein Freund wird?" „Oh, nichts lieber als das! Aber was muß ich tun?" fragte Bernd. „Sag einfach Jesus, daß du gerne ihm gehören möchtest". Kurze Zeit später betete Bernd, dieses Mal jedoch nicht fragend, sondern voller Gewissheit, daß es einen Gott gab, der ihn liebte und ihm vergab.

Zwei Wochen später humpelte Bernd auf zwei Krücken gestützt zur Kinderstunde. Das war ein Hallo, denn längst wußten alle, daß Bernd sein Leben Jesus gegeben hatte. Bald darauf erschollen die schönsten Jubellieder und Bernd sang zum Erstaunen der anderen kräftig mit. Sie mußten ja nicht wissen, daß er immer gelauscht hatte.